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1978 - Die Vorgeschichte |
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Meine erste Berührung mit Computertechnik hatte ich im Jahr 1978. Als frisch immatrikulierter Student der Elektrotechnik an der RWTH Aachen stand ich vor einem übermannshohen, voll funktionsfähigen Modell des Taschenrechners HP-33E, den das winzige Elektroniklädchen "Vero" (aus dem später die VOBIS AG hervorgehen sollte) im Eingangsbereich des Audimax ausgestellt hatte. Dieser Taschenrechner war programmierbar, und zwar in einer sehr eigenen Syntax und mit formidablen 49(!) Programmschritten. Speichern ließen sich diese Programme zwar nicht, aber das konnte mich nicht vom Erwerb dieses "Computers" abhalten (auch nicht der recht hohe Preis). Mit einiger Übung und ausgefeilter Programmiertechnik konnte man mit diesem Gerät recht aufwendige und komplexe Programme schreiben (und bei Bedarf jedes mal neu eingeben). |
Hewlett-Packard 33E |
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Seit damals ist meine Faszination für alles was mit Rechnern zu tun hat geblieben. Die ersten Heimcomputer waren zunächst noch ausschließlich für (Heim-)Programmierer gebaut und relativ einfach im Aufbau. Das änderte sich jedoch mit dem Erscheinen des legendären C-64 von Commodore, mit dem auch allmählich der Softwaremarkt erwachte. Zuerst noch auf Datasette, in der Folge dann aber auch auf 5,25-Zoll Floppy-Disks, erschien eine Unzahl an Programmen - Textverarbeitungen, Datenbanken, Spiele - die den Computerbesitzer allmählich vom Programmierer zum Anwender mutieren ließen. Mit der allmählichen Verbreitung des Personal Computers gingen Programmierer und User endgültig unterschiedliche Wege. |
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Dennoch habe ich nie ganz mit dem Programmieren aufgehört. Am Anfang hatten die BASIC-Varianten der Commodore-Computer gestanden. Mein erster PC hatte dann das sogenannte QBasic, das schon einen recht mächtigen Befehlsumfang und sogar einen Compiler hatte. Mein Versuch mit PASCAL war zum Scheitern verurteilt, da mir dazu die Programmier-Disziplin fehlte – bei BASIC kann man einfach drauflos schreiben, PASCAL ist sehr stark strukturiert und verlangt die strikte Einhaltung von Prozeduren. Schließlich habe ich mich noch, bewaffnet mit einem gut 1300 Seiten starken Buch, an Visual Basic heran getraut. Die Ergebnisse waren gar nicht mal so schlecht. Der eigentliche Sinn dieser Tätigkeit liegt für mich allerdings meistens nicht im mehr oder weniger benötigten Ergebnis (dem Programm), sondern viel mehr in der geistigen Leistung - und dem Ziel, diesem widerspenstigen Blechkasten meinen Willen aufzuzwingen. Der ewige Kampf Mensch gegen Maschine. |
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Im Folgenden habe ich einmal die verschiedenen Rechnertypen aufgelistet, mit denen ich zu tun gehabt habe, und was mir dazu noch im Gedächtnis geblieben ist. Es handelt sich nicht um eine rein technische Beschreibung - die findet man woanders im Netz - sondern mehr um subjektive Erinnerungen. Ergänzungen und Berichtigungen nehme ich natürlich gerne unter der auf der Startseite angegebenen E-Mail-Adresse entgegen. |
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1984 - CBM VC-20 |
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Der V(I)C-20 |
Dieser sogenannte Volkscomputer kam aus Amerika von der Firma CBM (Commodore Business Machines) und hieß dort VIC-20. Diesen Namen hatte er von seinem Video Interface Chip (VIC) und seinen enormen 20 Kilobyte ROM. In Deutschland befürchtete man allerdings anzügliche Deutungen und machte daraus den VC-20 (Volkscomputer). Es war dies der erste Commodore in der kompakten Brotkasten-Form. Eine vollwertige QWERTY-Tastatur plus vier doppelt belegbare Funktionstasten waren im Deckel montiert, darunter befand sich die Platine mit der gesamten Elektronik. Diese nicht eben ergonomisch geformte Kiste wurde von 1981 bis 1985 in insgesamt ca. 2,5 Millionen Exemplaren gebaut. |
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Sein Rechnerherz bestand aus einer "MOS Technologies 6502"-CPU mit atemberaubenden 0,9 MHz Taktfrequenz. Sein Arbeitsspeicher bestand aus 5 Kilobyte RAM, von denen unter BASIC 2.0 3583 Bytes zur freien Verfügung standen. Sein Grafik-Chip konnte 22x23 Zeichen Text in 8 Farben darstellen - was für ein riesiger Fortschritt gegenüber den damaligen Taschenrechnern! Zudem konnte er, was kein Taschenrechner konnte: Musik machen. Sein Soundchip war dreistimmig und jede seiner drei Stimmen konnte 128 Töne in programmierbarer Lautstärke produzieren. Grafik und Sound ließen sich aber nicht über zugeordnete BASIC-Befehle steuern, sondern nur über POKE und PEEK, also quasi Maschinensprache. |
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Mit seiner Umwelt kommunizierte der VC-20 über einen angeschlossenen Fernseher. Dies geschah über einen mitgelieferten externen HF-Modulator, der am TV-Gerät mit einem Antennenkabel angeschlossen wurde und Bild und Ton in ausreichender Qualität übertrug. Man konnte auch direkt einen Monitor an die Composite-Buchse anschließen. Desweiteren verfügte der Volkscomputer über einen Expansion Port, einen Datasette-Port, eine serielle IEEE-488 Schnittstelle für Disketten-Laufwerk und/oder Drucker, einen User-Port und einen Gameport für digitale Joysticks, Lichtgriffel und analoge Paddles. Die Stromversorgung erfolgte über ein externes Netzteil. |
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Der VC-20 war eigentlich noch ein reiner "Programmier-Computer". Kauf-Software gab es so gut wie gar nicht, und wenn doch, dann auf Datasette - was bedeutete: Einlegen und Kaffe trinken gehen. Ladezeiten um die fünf Minuten waren völlig normal. Die damals auch schon erhältliche Floppy-Station 1541 hatte kaum jemand, und auch hier waren die Ladezeiten beträchtlich (nur die Fehleranfälligkeit war nicht so hoch). Aber man konnte ja schon froh sein, überhaupt die Ergebnisse des stundenlangen Eintippens sichern zu können, und bei der Datasette tat man das sicherheitshalber besser zweimal (auf zwei verschiedenen Kassetten) um Datenverlust vorzubeugen. Fest stand auf jeden Fall: Fasse Dich Kurz! Denn viel Platz war nicht im Speicher, und ich musste ein um das andere Mal Programmteile verschlanken, weil der Arbeitsspeicher schon wieder randvoll war ... |
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1986 - CBM C-64 |
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Auch der C-64 war ursprünglich ein VIC-64. Aber aus den oben genannten Gründen wurde er hier in Deutschland wiederum unter einem anderen Namen verkauft. Um nicht sofort an den kleinen Bruder (eigentlich: Vater) zu erinnern, wurde dem 64er nun auch noch das "V" aberkannt. Aber trotz der Ähnlichkeit (Brotkasten) und der Verwandtschaft haben die beiden kaum Gemeinsamkeiten. Die Details werden weiter unten erläutert, aber so viel sei schon einmal verraten: Er ist mit seinen über 17 Millionen ab 1982 elf Jahre lang produzierten Exemplaren der bei weitem meistverkaufte Rechner der Welt. Die damals zur selben Zeit produzierten Sinclair- oder Atari-Rechner – ja nicht einmal der ja bereits 1981 vorgestellte erste IBM PC – kamen an diese Zahlen auch nur annähernd heran (es sei denn, man rechnet alle IBM-kompatiblen PCs zusammen). |
Der C-64 in der Brotkasten-Optik |
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Beginnen wir mit den Gemeinsamkeiten zum VC-20: Das Brotkastengehäuse, die 66-Tasten QWERTY-Tastatur und die vier doppelt belegbaren Funktionstasten, User-Port und Datasette-Port. Die gesamte Elektronik war komplett erneuert worden. Das begann schon mit der CPU: Hier wurde eine von der 6502 abgeleitete 6510 verbaut. Die Taktfrequenz blieb allerdings die gleiche. Sein gegenüber den 5 Kilobyte des VC-20 auf 64 Kilobyte erhöhter Arbeitsspeicher machte ihn für seine begeisterte Anhängerschaft wesentlich interessanter, da nun endlich genug Platz da war - für eigene Projekte und für komplexe Kauf-Software. Es standen nämlich von den 64 KB RAM fast 38 KB für BASIC-Programme zur Verfügung. Von den 20 KB ROM fielen 9 KB auf den BASIC-Interpreter, 7 KB auf das Betriebssystem sowie 4 KB auf Zeichensätze (die, wie auch im VC-20, keine Umlaute enthielten). |
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Die Grafik des C-64 war schon um einige Klassen besser: Ein MOS6569-Chip sorgte für 16 darstellbare Farben, und er konnte im Text-Modus je 40 Zeichen mit 8x8 Pixeln in 25 Zeilen hervorbringen. Im Grafik-Modus schaffte er (mit Einschränkungen) bis zu 320x200 Pixel. Dazu konnte er noch bis zu 8 Sprites darstellen, das waren frei programmierbare, 24x21 Pixel große Grafik-Schnipsel, mit denen man in Spielen recht lustige Dinge veranstalten konnte; natürlich waren sie auch z.B. als Maus-Zeiger oder sogar für eigene Zeichensätze nutzbar. |
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Das absolute Highlight des C-64 war jedoch sein Sound-Chip: Der SID6581 von MOS-Technologies hatte einen dermaßen großzügig bemessenen Leistungsumfang, dass der Rechner bisweilen auch gerne mal als Synthesizer missbraucht wurde. Um nur ein paar Details zu nennen: Drei monophone Hüllkurven-Generatoren. Je Stimme vier mögliche Wellenformen: Dreieck, Sägezahn, Rechteck mit variabler Pulsbreite, sowie Rauschen. ADSR = Attack, Decay, Sustain, Release für jeden Generator separat einstellbar. Hinzu kommen noch Synchronisierung, Lautstärkeregelung, Filterung, Ringmodulation, sowie ein Eingang für externe Audiosignale. Außerdem hatte der SID noch zwei A/D-Wandler für den Betrieb von Maus/Paddles. Was Spezialisten aus diesem Sound-Chip herausholen konnten grenzt schon ans Unheimliche. Als kleiner Heim-Programmierer hatte man es da schon wesentlich schwerer: Auch dieses Prachtstück ließ sich wieder nicht über das - aus dem VC-20 übernommene und völlig unzureichende - BASIC ansteuern. Entweder man behalf sich mit Assembler- oder Maschinensprache-Programmierung, oder man griff auf fertige Software zurück, wie z.B. den Music-Shop oder den absolut genialen Sound-Monitor. |
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Noch ein paar Worte zu den Schnittstellen: Außer den schon genannten hatte der C-64 noch: Einen Composite AV-Ausgang für den Anschluss an einen Monitor, einen HF-Ausgang für den Anschluss an einen Fernseher (hier war der Modulator schon eingebaut), einen Userport (z.B. für den Anschluss von Centronics-Druckern, Relaiskarten oder Modems), den CBM-eigenen seriellen Anschluss für Drucker und/oder Diskettenlaufwerk, einen Expansion-Port, sowie zwei Gameports für Joysticks, Maus oder Paddles. Die Stromversorgung erfolgte auch hier wieder über ein externes Netzteil. |
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Für den C-64 gab es auch erstmals eine riesige Auswahl an Software zu kaufen: Hier gab es natürlich in erster Linie Spiele, wie z.B. das kultige Maniac Mansion, oder Zack McKracken, zahlreiche Jump-And-Run-Spiele, aber auch Flug-, Eisenbahn-, Auto-, oder Wirtschafts-Simulationen. Auf der anderen Seite gab es aber auch nützliche Anwendungen für den 64er, wie z.B. Textverarbeitungen (Textomat), Kalkulationsprogramme (Viza-Calc), oder CAD. Ab 1986 gab es sogar eine mausgesteuerte grafische Oberfläche namens GEOS (Graphic Environment Operating System) für den C-64. Da diese aber sehr resourcenhungrig war, konnte sie auf einem Standard-System (C-64 + Floppy 1541) eigentlich gar nicht genutzt werden; man brauchte dafür schon Speichererweiterungen und am besten eine schnellere CPU und eine Festplatte (gab es alles mal!). |
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Den C-64 kannte ich damals wirklich so gut wie in- und auswendig. Um in seine Tiefen einzudringen hatte ich fast die ganze Fachliteratur. Von C-64 Intern über Peeks & Pokes bis Tips & Tricks war alles dabei. Sogar die Programmierung der Floppy-Station (die ja eigentlich ein eigenständiger Rechner war) gelang im Bedarfsfall. So habe ich dann recht aufwendige Musikprogramme in Assembler programmiert, aber auch einige Spiele und sogar ein Grafikprogramm. Die Programmierung in Assembler, einer sehr niedrigen Programmiersprache knapp oberhalb der Maschinensprache, ist sowieso die einzige Möglichkeit, die Fähigkeiten des C-64 ganz auszuschöpfen, wobei man bestehende Routinen des BASIC-Interpreters und des Betriebssystems geschickt mit einbeziehen kann. |
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So verliebt war ich in meinen 64er, dass ich mich 1988 noch nicht dazu entscheiden konnte, mir als Nachfolger einen IBM-kompatiblen PC zu kaufen - obwohl dieser seinen Siegeszug bereits angetreten hatte. Was ich wollte war ein 64er, der mehr konnte, besseres BASIC, bessere Grafik, schnelleres Laufwerk, aber auch die alten Programme sollten noch nutzbar bleiben. Das alles hatte der C-128. |
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1988 - CBM Commodore 128D |
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Der C-128 "Blech" |
Der C-128 war der erste seiner Art, der nicht das "VIC" vor dem Namen hatte, was nicht weiter verwundert, da sein neuer Grafik-Chip nunmehr VDC hieß. Der C-128 war die eierlegende Wollmilchsau aus dem Hause CBM und zeigt, wie hart ihnen damals die IBM-PC-Konkurrenz schon zusetzte. Der 128er ist im Prinzip drei Rechner in einem: Ein (fast 100%ig kompatibler) C-64, ein C-128 und eine Art PC. Hierzu besaß er zwei(!) CPUs, nämlich eine MOS-Technologies 8502, die abwärts kompatibel zur 6510 des 64ers war, sowie eine Z80-CPU. Zudem standen drei Betriebssysteme zur Verfügung: CBM-BASIC 2.0 im 64er-Modus, CBM-BASIC 7.0 im 128er-Modus, sowie CP/M 3.0 (aka CP/M Plus), welches abwärts kompatibel war zu CP/M 2.2, einem direkten Ahnen des berühmt-berüchtigten Betriebssystems MS-DOS. Der Z80-Prozessor läuft im C128 allerdings nur mit einer Taktrate von 2MHz anstatt der üblichen 4MHz, und auch das Betriebssystem CP/M (Control Program for Microcomputers) lag nicht wie sonst bei Commodore üblich im ROM, sondern befand sich auf einer beigelegten Diskette. |
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Das besondere beim Modell 128D, welches ich besaß, war das Blechgehäuse mit integriertem Netzteil, integriertem schnellem 1571-Floppylaufwerk (mit zwei Lese/Schreibköpfen!) und separater Tastatur. Rein optisch hatte sich CBM also bereits der damals vorherrschenden Form des Desktop-PCs angenähert, allerdings hatte der 128er keinen Netzteil-Lüfter und die Tastatur war nicht über ein dünnes Kabel und PS/2-Stecker anzuschließen: da sie keinen eigenen Controller hatte, wurde sie über ein dickes (und viel zu kurzes) Kabel mit einem -zig-poligen Stecker seitlich am Rechner angesteckt (ich habe mir dann später noch ein Verlängerungskabel zusammengelötet). Das Layout an sich war aber schon einmal ein riesiger Fortschritt gegenüber den Vorgängern: Die Anordnung und Form entsprach schon fast den heute üblichen PC-Keyboards - einschließlich Aufstellfüßchen, Zehner-Block und oben liegenden Funktionstasten. Sogar auf ein DIN-Layout (mit QWERTZ-Anordnung und Umlauten) konnte man jetzt umschalten. |
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Auch in Sachen ROM und Arbeitsspeicher hatte der C-128 nachgelegt: Er hatte jetzt 80KB ROM, die sich folgendermaßen verteilten: C64 BASIC V2.0 8KB, C64 Kernal 8KB, C64 Zeichensatz 4KB, C128 BASIC V7.0 32KB, C128 Kernal 16KB, C128 Zeichensatz 8KB, Z-80 Boot-ROM 4KB. Das RAM war, wie schon der Name vermuten lässt, auf stolze 128KB angeschwollen, die natürlich auch hier nicht voll nutzbar waren, weil das dem jeweiligen Betriebsmodus zugehörige ROM beim Start zunächst in den Arbeitsspeicher kopiert wurde. |
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Der Soundchip des C-128 setzte auch dieses Mal Standards: Der neben dem SID6581 (für den C-64-Modus) verbaute SID8580 galt zu seiner Zeit als der wohl beste jemals in einen Heimcomputer eingebaute Soundchip, bestehend aus drei Mono-Synthesizern, komplett mit Hüllkurven- und Klang-Filtern. |
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Die Grafik der 128ers war ein weiteres Schmankerl: Es gab allein drei verschiedene Anschlussmöglichkeiten: Fernseher (integrierter Modulator), Composite-Monitor (analog), sowie einen Anschluss für TTL Digital-RGB-Monitore. Der VDC war nun auch in der Lage, 80 Zeichen auf 25 Zeilen darzustellen, eine weitere Annäherung an den Konkurrenten PC. Sehr weit fortgeschrittene Programmierer konnten aus diesem recht schnellen und vielseitigen Grafikchip erstaunliche Dinge herausholen. |
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Leider gab es für diesen Rechner so gut wie keine vernünftige Software, also speziell auf die erweiterten Fähigkeiten zugeschnittene Programme. So waren denn auch die (leider viel zu selten erscheinenden) 128er Sonderhefte der "64er"-Redaktion immer schnell vergriffen, denn hier gab es jede Menge Tipps und Tricks, Programme zum Abtippen, sowie recht brauchbare Software auf beiliegender 5,25"-Diskette. Als Kaufsoftware hatte ich das Programm "Hiscreen CAD", das die besonderen Fähigkeiten des VDC voll zur Geltung brachte, sowie "PASCAL für den C-128", mit dem ich aber, wie eingangs schon erwähnt, nicht so recht klar kam. |
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Trotz seiner schier unbegrenzten Möglichkeiten wurde dieses von 1985 bis 1989 gebaute Modell sowohl von Commodore als auch von den schreibenden sowie programmierenden Zünften recht stiefmütterlich behandelt: CBM war gerade dabei seinen neuen Amiga im Markt aufzustellen, für die Fachpresse unterschied sich das aufwendig konstruierte Doppelherz nicht hinreichend vom C-64 um als eigenständiges Produkt anerkannt zu werden, und die Softwarehersteller hatten sich nun fast vollständig dem PC zugewandt - die Produktionszahlen (nur ca. 4 Mio.) des 128ers ließen nicht auf einen allzu großen Absatzmarkt für spezielle C-128-Programme schließen. Was schließlich auch gegen ihn sprach, war sein – verglichen mit den Konkurrenzmodellen – extrem hoher Preis von anfangs fast tausend Mark. Und so war er, eingezwängt zwischen seinem immer noch gebauten Vorgänger C-64 und seinem völlig neu konzipierten Nachfolger Amiga, zur Chancenlosigkeit verdammt. |
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1990 - Der erste PC |
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Mein erster PC war eigentlich gar kein richtiger PC, wie er damals definiert war. Er war nämlich kein Blechknecht, der als Untersatz für einen Monitor diente, sondern er war ein Laptop, ein B200 der VOBIS-Hausmarke "Hiscreen". Aber er war das, was man damals IBM-kompatibel nannte, mithin ein echter PC. Und er hatte, wie es sich damals noch gehörte, hinten Aufstellfüße und vorne einen einklappbaren Tragegriff – warum sind die eigentlich aus der Mode gekommen? Das Rechenwerk saß damals noch nicht unter, sondern hinter der Tastatur, daher auch die recht üppigen Maße von 33x31cm. Das Gewicht betrug satte fünf Kilogramm. |
Was man früher so Laptop nannte ... |
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Die nüchternen Daten sind schnell aufgezählt: 8086-Prozessor mit sagenhaften 4MHz Taktung, zwei 720KB 3,5"-Diskettenlaufwerke (hinten links und rechts), 1 serielle (COM) Schnittstelle, eine Parallele (LPT1) Schnittstelle, 640KB RAM, LCD-Bildschirm monochrom blau auf grau (umschaltbar grau auf blau) mit 25x80 Zeichen, Betriebssystem DR-DOS 3.41 (fast identisch mit MS-DOS), NiCd-Akkupack 7,2V 1700mAh. Festplatte - welche Festplatte? Es gab keine. Diskettenlaufwerk A: enthielt das Betriebssystem, Laufwerk B: konnte Programme enthalten und Daten speichern. Da dieser Rechner eigentlich nur als Schreibmaschine benutzt wurde (in Verbindung mit einem Seikosha 24-Nadel-Drucker), war das Fehlen einer Festplatte nebensächlich. Bei einem Speicherplatz von 720 Kilobyte musste man schon sehr viel schreiben, um an Grenzen zu stoßen. Mittel zum Zweck war das Programm "Textomat Plus PC" von Data Becker, das nur ganze 245KB (inklusive aller Druckertreiber, Beispiel- und Hilfe-Dateien) auf der Diskette benötigte. Zum Vergleich "Word2000": 8.605KB nur das Programm! Aber im Zeitalter der Terabyte-Platten ist das ja alles kein Problem mehr ... |
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Fünf Jahre lang fristete dieses Wunderwerk der Technik sein freudloses Dasein als elektrische Schreibmaschine für amtliche Schriftwechsel, angefangene und nie beendete Romane sowie für zwei Staatsexamina; immer im Schatten des coolen C-128, mit dem man spielen und musizieren konnte. Dieser Laptop war nichts für kreative Computerfreunde: Für den Sound sorgte ein Piezo-Piepser, die Grafik war eigentlich nur text-tauglich und programmieren – ja, da kam man mit CBM-BASIC-Kenntnissen auch nicht weiter. Im Prinzip wäre man mit einer Schreibmaschine und Tipp-Ex genau so gut bedient gewesen ... |
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1995 - Der erste richtige PC |
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Komplettes Multimedia-Paket: Der CDS 962 |
Anno 1995 war es dann endlich so weit: Der erste richtige PC stand unterm Schreibtisch. Ein richtiges Ungeheuer und voll auf der Höhe seiner Zeit: Er war einer der ersten mit dem sagenhaften Pentium-Prozessor. Eigentlich wollte ich damals einen richtig schnellen 486er haben, wie sie damals noch gang und gäbe waren. Aber man riet mir ab (Gott sei Dank) und es folgte ein richtig tiefer Griff in die Familienschatulle: Der nackte Rechner mit einem 15-Zoll-Farbmonitor (damals waren 14 Zoll normal) kostete den Wahnsinnspreis von viereinhalb tausend Mark. Es handelte sich um einen Compaq Presario CDS 962. |
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Hier erst einmal die beeindruckende Ausstattung: Intel-Pentium mit 60MHz Taktung (schneller als ein 100MHz 486er, hieß es damals), Onboard Grafik 1MB RAM (auf 2MB erweiterbar) mit 800x600 Pixel bei 16 Bit Farbtiefe, 16 Bit Onboard-Sound mit stereo in/out, CD-Laufwerk mit 4-facher Geschwindigkeit (damals Oberklasse), 3,5" Floppy-Laufwerk, 535MB Festplatte (ein halbes Gigabyte!!!), Arbeitsspeicher 8MB onboard (Standard: 4MB), serielle und parallele Schnittstelle. Eine Tastatur, eine 2-Tasten-Maus, zwei Billig-Boxen, ein Mikrofon. Drei Jahre Garantie! Betriebssysteme MS-DOS 6.2 und MS-Windows 3.1. Dazu der riesige Fünfzehnzöller und ich war KING! |
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Mit diesem Teil begann also meine PC-Karriere. Besonders wichtig: er hatte alles, was man sich von einem Multimedia-PC damals wünschen konnte, und es gab dafür massenhaft Software! Und es kam wie es kommen musste: im Laufe der Jahre wurde die Kiste aufgerüstet, um mit der nunmehr mickrigen Ausstattung am rasanten PC-Fortschritt weiterhin teilhaben zu können. Das RAM wurde nach und nach auf 40MB aufgerüstet, die Festplatte wurde durch eine 800er, und ganz zuletzt sogar durch zwei 2GB-Platten ersetzt. Als Backup-Lösung baute ich ein Iomega-Bandlaufwerk ein, das bis zu 800MB fasste. |
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Endlich konnte ich nun, neben amtlichem Schriftwechsel, angefangenen und nie beendeten Romanen, auch wieder selbst kreativ tätig werden. Der Schlüssel hierzu war QBasic, das zum Betriebssystem MS-DOS dazugehörte. Meine CBM-BASIC-Kenntnisse nützten mir hier zwar auch nicht sehr, aber wenn man so eine Sprache erst einmal beherrscht hat, dann kommt man auch mit den Dialekten gut zurecht. Vor allem der ungeheure Befehlsumfang verwirrte mich anfangs. Gemäß guter alter Tradition deckte ich mich also erst einmal mit Literatur ein: Das QBasic-Buch gehört zu den zerlesensten in meinem Bücherregal. Ich stürzte mich also aufs Programmieren und bald hatte ich eine ansehnliche Sammlung verschiedenster Anwendungen zusammen: Spiele, Tools und sogar ein 3D-Zeichenprogramm waren dabei. |
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Und nicht nur zum Programmieren, auch in musikalischer Hinsicht war mein Presario sehr gut zu gebrauchen. Die eingebaute MIDI-Schnittstelle ermöglichte die Einbindung des Rechners in mein kleines Heimstudio, das zunächst nur aus einem Keyboard (Casio CTK-530), einem Sequenzer (Cakewalk Home Studio) und einem Kassettenrekorder bestand. Noch bis 2005 war dieser Rechner Herzstück meiner seitdem etwas vergrößerten Anlage. Anfang 2000 war dann aber endgültig nichts mehr zu machen: Der Compaq hatte als Hauptrechner ausgedient. Die Anforderungen, besonders auf den Gebieten Grafik und Rechenleistung, waren einfach zu hoch. Reichte er für einfache DOS-Spiele noch aus, so war er doch den neueren Windows-basierten Spielen bald nicht mehr gewachsen - zumal es auch immer weniger Software für Windows 3.1 gab. Ein Neuer musste her! |
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2000 - Der zweite PC |
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Dieser elektrograue Kasten war für mich anno 2000 ein großer Sprung nach vorne. Nämlich weg von einer mickrigen Pentium-I-Kiste, zurück in die gehobene Mittelklasse. Er hörte auf den ziemlich exotischen Namen "Fujitsu-Siemens T-Bird 550 Avantgarde CDR". Er war seinem Vorgänger in wirklich allen Bereichen mehr als haushoch überlegen und brachte nun endlich wieder die Power ins Büro, die man in jenen Tagen brauchte: Mehr Geschwindigkeit, bessere Grafik, besserer Sound, besseres Betriebssystem - und das noch nicht einmal zum halben Preis, den ich für den Alten hatte hinlegen müssen. |
Der "Thunderbird" unter den PCs |
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Hier die (damals) überzeugenden Fakten: Pentium III mit 550MHz (+800%), Grafikkarte ATI RAGE 128 Pro AGP mit TV out und 32MB RAM (+3000%), Arbeitsspeicher 128MB SDRAM (+1500%), Festplatte 30GB (+5900%), CD-Laufwerk 40-fach (+900%), CD-Brenner 4x/4x/24x, 2 USB-Ports (1.1), Windows 98SE. Dazu ein 19-Zoll-Röhren-Monitor. Wie gesagt, ein großer Sprung nach vorn. Die Standards hatten sich innerhalb dieser fünf Jahre teilweise mehr als verzehnfacht! |
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Mit diesem schlichten Modell konnte ich weiterhin das tun, was ich vorher auch getan hatte, nur eben jetzt wieder in adäquater Geschwindigkeit. Etwas aber war mit ihm möglich, das ich mit dem Compaq nicht konnte, und das mir völlig neue Welten eröffnete: Zugang zum Internet. In Windows 98SE hatte ich ein ausgesprochen zuverlässiges Betriebssystem gefunden, das den Internet-Zugang praktisch schon beinhaltete: Einfach noch einen Provider suchen und lossurfen. Natürlich mit gemächlicher Gangart – DSL gab es noch nicht. Ein per USB angeschlossenes ISDN-Modem war Stand der Technik und genügte meinen Einsteiger-Ansprüchen vollauf. Den bordeigenen Internet-Explorer habe ich aber schon damals nicht gemocht und gegen einen Netscape-Browser getauscht. So tastete ich mich behutsam in die große Welt des World Wide Web vor. |
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Auch diesem Rechner ging es nicht besser als seinem Vorgänger: Er alterte schneller als ein gemischter Salat in der Mittagssonne. Um diesen Prozess zumindest zu verlangsamen, unterzog ich ihn einigen Frischzellenkuren: Der Arbeitsspeicher wurde auf 512MB aufgeblasen, das CD-Laufwerk wurde gegen ein DVD-Laufwerk ausgetauscht, der CD-Brenner gegen ein gleiches Modell mit 48x24x52x, der Festplatte gesellte sich eine zweite mit 60GB hinzu. Diese konnte ich aber nicht voll nutzen, da das BIOS nur 32GB erkennen konnte (hätte ich die Kiste nur zwei Monate später gekauft...). |
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So hatte denn auch der "T-Bird" Anfang 2003 sein Mindesthaltbarkeitsdatum überschritten und wurde dem noch nicht so anspruchsvollen Nachwuchs übereignet. An seine Stelle trat dann der PC, mit dem ich die folgenden 6(!) Jahre meine amtlichen Schriftwechsel etc. angefertigt und das Internet durchpflügt habe. |
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2003 - Der dritte PC |
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anfangs ... ... später ... ... schließlich
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Mein dritter PC begann seinen Dienst 2003 als Medion-Rechner, wie sie zu Abertausenden von einer großen Technik-Markt-Kette vertrieben wurden. Darin steckte allerlei Gutes und zu seiner Zeit auch Aktuelles. Auch vom Design her war er recht hübsch anzusehen: Die Laufwerksschächte für CD/DVD waren verdeckt, ebenso das Diskettenlaufwerk, das sich hinter einer elegant nach unten gleitenden Klappe verbarg (auf dem Foto gerade offen), zusammen mit einem Multimedia-Panel, auf dem sich Audio- und Videoanschlüsse nebst USB- und Firewire-Anschlüssen befanden. Die Ausstattung, sowie das Preis/Leistungsverhältnis waren also in Ordnung. Wie es zu der wundersamen Verwandlung kam, dazu später mehr. |
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Zunächst also die nackten Fakten: Pentium4 mit 2,4GHz, AGP-Grafikkarte Nvidia Geforce 4200Ti mit 128MB Grafik-RAM, 512MB Arbeitsspeicher, 80GB Festplatte, DVD-Laufwerk, CD-Brenner, Diskettenlaufwerk. Windows XP-Pro. 17" TFT-Monitor von Samsung. Soweit waren die Zuwächse nicht übermäßig. Bemerkenswert hingegen war die äußerst geringe Lautstärke, mit der dieser Rechner seinen täglichen Dienst versah. Der CPU-Lüfter war über das Motherboard drehzahlgeregelt und somit im Normal-Betrieb kaum zu vernehmen. Nur bei intensiven Rechenvorgängen kam er gelegentlich über die Hörschwelle. Zudem war der Medion-Rechner auch noch in einigen Details üppig bestückt: Vier USB-Anschlüsse, zwei Firewire-Schnittstellen, Ethernet-Buchse, Mikrofon- und Kopfhöreranschlüsse rückseitig und im Frontpanel, S-VHS-Buchsen, Composite TV-out Anschluss, Composite-in (!) Anschluss, sowie einen 5.1 Onboard 'AC97 Soundchip. |
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Und diesem guten Stück ging irgendwann einmal die Puste aus: Motherboard ex. Ich also, nicht faul, ein neues gekauft. Einbauen: geht nicht. Die Medion-Rechner sind so eng gebaut, dass normal-große Mutterbretter nicht hineinpassen. Also: ein neues Gehäuse musste her (siehe zweites Foto). CPU samt Lüfter transplantiert, Grafikkarte wieder eingebaut. Einschalten: Lärm! Das ASUS-Board, das ich mir gekauft hatte, konnte die Lüfterdrehzahl nicht regeln. Der (wie sich herausstellte recht billige) CPU-Lüfter drehte und klapperte auf Höchstdrehzahl - nicht auszuhalten. Also musste ein neuer, leiserer Lüfter her. Das Spitzenmodell von Zalman samt frontseitiger Drehzahlregelung behob mein Problem auf hocheffiziente und teure Weise. Leider hatte ich auf dem neuen Mainboard nun keine Firewire-Anschlüsse mehr, und auch der Onboard-Sound war nur noch einfach stereo. Wie gut, dass ich diese Extras sowieso nie genutzt habe. |
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Etwas später musste ich auch bei diesem Rechner zu unterstützenden Verjüngungskuren greifen: Der Arbeitsspeicher wurde auf 1024MB verdoppelt (nach zahlreichen ergebnislosen Versuchen). Die Grafikkarte wurde gegen eine Nvidia 6600 mit 256MB RAM ausgetauscht - auch hier musste aus Lärmgründen ein Zalman-Lüfter drauf; jetzt hatte ich eine schnellere und bessere Grafik, dafür aber keinen Video-Eingang mehr. Der 17-Zöller wich einem 19"-TFT von Fujitsu-Siemens, der jetzt endlich per DVI-Kabel angeschlossen wurde. Die CPU übertaktete ich mit milden 10%, sodass ich mit 2,64GHz arbeiten konnte. Der CD-Brenner wurde gegen einen DVD-Brenner von Philips ausgetauscht. Das DVD-Laufwerk musste wegen Altersschwäche getauscht werden. Die Festplattenkapazität betrug am Ende 2x250GB und gab zu der Hoffnung Anlass, für die nächsten ein bis zwei Jahre ausreichend zu sein. Die einzigen Original-Teile aus dem ursprünglichen Medion-Rechner waren also die CPU, das Diskettenlaufwerk und das Betriebssystem. |
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Wegen fehlender Kompatibilität zu aktuellen Normen und Standards - zum Beispiel PCI-Express und SATA - war an eine weitere Aufrüstung nicht mehr zu denken. Also beschloss ich, mir nach und nach einen neuen Rechner zusammen zu kaufen. Den Anfang machten ein neues Gehäuse Aerocool Extreme Engine 3T und ein 500-Watt-Netzteil von BeQuiet. Diese werkelten noch gut ein Jahr mit dem alten System zusammen (siehe drittes Foto oben), bis dann schließlich ... |
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2009 - Der vierte PC |
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Anfang 2009 war es dann soweit: Ich kaufte den Rest und montierte meinen ersten wirklich selbstgebauten PC. Gehäuse, Netzteil, optische Laufwerke und Betriebssystem (immer noch XP-Pro) hatte ich ja schon. Sogar das alte 3,5" Diskettenlaufwerk war immer noch an Bord - man weiß ja nie. Als Motherboard wählte ich ein ASUS P5Q. Das war ein solides Teil ohne viel Schickimicki, das mit der damals aktuellen Intel-Prozessor-Generation gut zurecht kam. Als CPU hatte ich jetzt eine Intel Core Duo E8400, die mit 2x3GHz zuwerke ging. Gekühlt wurde sie von einem Thermaltake Golden Orb II (der gute alte Zalmann passte leider nicht mehr). In den RAM-Slots steckten 2x2048MB DDR2-Dual-Channel-Bausteine von OCZ (auch wenn XP in der 32-Bit-Version - genau wie Vista/WIN7 - nur knapp 3,5 GByte nutzen kann). Die Grafik besorgte eine PCIe-Karte von PNY mit 512MB DDR3-RAM und Nvidia 9800GT GPU, die einen 22"-Widescreen-TFT von LG befeuerte. Gekühlt wurde die Grafikkarte von einem absolut geräuschlosen (weil lüfterlosen) Passivkühler Arctic Cooling Accelero S1 Rev.2. Als Massenspeicher kamen zwei Samsung SATA-II-Platten mit je 500GB zum Einsatz. Insgesamt gab das einen ganz schönen Sprung nach vorn. Das Gehäuse wurde dann noch von innen mit Dämm-Matten beklebt. Zusammen mit dem frontseitigen 140er und dem seitlichen 220er Gehäuselüfter, die elektronisch geregelt auf niedrigster Drehzahl liefen, und dem auf Minimum laufenden CPU-Lüfter, hatte ich jetzt einen fast geräuschlosen, aber dennoch thermisch gesunden Rechner. |
Gleiches Gehäuse, neuer Inhalt! |
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Doch auch dieser PC ging 2011 in die erste Erneuerungsrunde: Die Grafikkarte wurde getauscht, und zwar aus folgendem Grund: Die oben beschriebene Nvidia 9800GT von PNY meldete beim Einschalten des Computers immer: Engineering Release - Not For Production Use. Da die Karte aber einwandfrei funktionierte, dachte ich mir weiter nichts dabei. Erst als es an das erste Update ging wurde mir bewusst, dass mit dieser Karte etwas nicht stimmte. Komplettabsturz. Keine Anzeige mehr. Erst die Re-Installation der Original-Treiber von der beiliegenden CD brachte wieder ein Bild. Updates waren also unmöglich. Auch eine eventuelle Installation unter einem neueren Betriebssystem wie Windows 7 entfiel dadurch natürlich. Also wurde eine Nvidia GeForce GTS 450 OC von Gigabyte angeschafft. Die lief dann auch mit den neuesten Treibern und hatte 1GB DDR5 Grafikspeicher. Schade nur, dass mein Passivkühler hier nicht zu verbauen war. Meine anfänglichen Bedenken bezüglich der Lautstärke der 2(!) Grafiklüfter wurden aber schnell zerstreut: Die Hörbarkeitsschwelle wurde kaum jemals erreicht. Ebenfalls im Jahr 2011 verabschiedete sich mein kaum 3 Jahre altes Recording Interface von Terratec. Ein neues von M-AUDIO wurde angeschafft und lief genauso gut. Nochmal 2011: Das Motherboard, keine drei Jahre alt, hatte sich verabschiedet. Hätte ich von ASUS nicht gedacht. Also musste ein neues her. Die Auswahl an Sockel775-MBs war naturgemäß recht beschränkt, da mittlerweile schon veraltet. Schließlich wollte ich nicht auch noch eine neue CPU kaufen müssen. Also arbeitete jetzt ein ASRock P5B-DE in den Tiefen meines Rechners, ebenfalls ein Board ohne viel Schickimicki. Austausch und Einrichtung waren in wenigen Stunden vollbracht. Es hielt bis zum Ende durch. Anfang 2012: Auch das Netzteil (mit drei Jahren Garantie!) verabschiedete sich nach knapp über drei Jahren. Markenware scheint ihren (Mehr-)Preis nicht mehr wert zu sein. Also kam ein 500W-No-Name-Produkt zum Einsatz, das ebenfalls über einen großen - also leisen - Kühllüfter verfügte; allerdings zum halben Preis der Marke. Ende 2013: Angesichts des nahenden Support-Endes für Windows XP entschied ich mich für Windows 7. Die Umstellung verlief im Großen und Ganzen glatt und ohne große Probleme. Einige Uralt-Programme wollten aber den erneuten Umzug nicht mehr mitmachen, darunter leider auch Outlook 2000 und Cakewalk ProAudio 6. Mitte 2016: Die erste Festplatte machte schlapp. Fuhr nur noch hoch, wenn man ein bisschen daran klopfte. Sie wurde durch eine 480GB SSD von SanDisk ersetzt. Die hat keine beweglichen Teile und ist robust und haltbar. Die zweite Platte folgte wenige Wochen später. Der Rechner war jetzt herrlich ruhig! Mitte 2018: Das Netzteil machte komische Geräusche. Der Lüfter war wohl hinüber. Das No-Name Produkt hatte immerhin länger als sechs Jahre gehalten – à la bonne heure! Da die Kiste ansonsten noch prima lief, gab's jetzt ein drittes, 650W starkes Ersatz-Netzteil von Termaltake. Mein Rechner war jetzt definitiv eine Antiquität ... Anfang 2019: Der Platz wurde langsam knapp. Deshalb wurden die (immerhin auch schon wieder) drei Jahre alten Festplatten gegen doppelt so große getauscht: Der Rechner verfügte jetzt über 2x 1TB Datenspeicher in Form von zwei SSDs der Firma Samsung. Die Migration besorgte, wie schon beim vorigen Mal, Acronis True Image, und zwar problemfrei: Systempartition klonen, der Rest ging mit Bordmitteln. Weitere Veränderungen: Das DVD-Laufwerk flog raus, es wollte nicht mehr so recht – aber mit dem verbliebenen DVD-RW-Laufwerk alleine kam ich auch klar: der Zenit der optischen Laufwerkstechnik ist wohl schon lange überschritten, Daten- und Programm-DVDs sind dank blitzschneller DSL-Leitungen definitiv vom Aussterben bedroht. Weitere Verbesserung: Mein Monitor hängt jetzt an einer neig-, schwenk- und höhenverstellbaren Halterung, so dass ich ihn stets in die optimale Position für meine nicht mehr allzu jungen Augen bringen kann: eine echte Erleichterung! |
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2020 - Der fünfte PC |
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Der auslaufende Support von Windows 7, der für Anfang 2020 angekündigt war, löste bei mir einen inneren Disput aus, was man dem nunmehr elf Jahre alten Rechner noch zumuten konnte und sollte. Die CPU war nicht für 64-Bit-Aufgaben geeignet und Windows 10 als 32-Bit-Version wäre anachronistisch gewesen. Es war also an der Zeit, Abschied zu nehmen. Der Nachfolger war nun seit Anfang Februar ein unscheinbarer, in ein schwarzes Metallgewand gekleideter Genosse, der es faustdick hinter den Ohren hatte: Eine 64-Bit-CPU mit vier Kernen und 3,4 GHz Taktfrequenz (Intel Core i5 7500), 16 GB Arbeitsspeicher, 6 USB 3.0-Buchsen, 3 USB 2.0-Buchsen, ein Kartenleser (der sogar noch xD- und CF-Karten lesen konnte), einen 24-fach DVD-Brenner (leider kein Blu-ray), ein 500W-Netzteil und ein Logo mit Löwenkopf, das von einer Farbwechsel-LED hinterleuchtet war (wow!). Dazu gehörte das Betriebssystem Windows 10 Pro 64-Bit. Als Massenspeicher war eine SSD mit 500GB verbaut, sowie eine Festplatte (HDD) mit 2 TB. Letztere hatte ich ausgebaut und in ein Gehäuse überführt, sodass ich jetzt eine große externe Festplatte besaß. Stattdessen kamen die beiden SSDs aus dem alten Rechner wieder zum Einsatz. Das System lag jetzt also auf einer »kleinen« Halb-Terabyte-SSD, während meine Daten und deren Backups sich auf zwei Ein-Terabyte-SSDs tummeln durften. |
![]() Nüchterne Allerwelts-Kiste mit Lightshow. |
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An Windows 10 musste ich mich erst noch gewöhnen, es gab aber zahlreiche Möglichkeiten, es an WIndows 7 anzunähern. Das Startmenü sah jetzt wieder aus wie ein Menü und nicht wie ein wirres Sammelsurium bunter Bildchen. Der Datenschleuder Cortana wurde kurzerhand der Hahn abgedreht und die Anmeldung erfolgte jetzt ohne den lästigen Sperrbildschirm. Für eventuell auftretende Probleme hatte ich mir gemäß alter Sitte einen 1000-Seiten-Wälzer »Windows 10 – das Kompendium« von Markt&Technik zugelegt, der mir bei allen Zweifelsfragen helfen konnte. |
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Ende Februar 2020: Die verbaute On-board-Grafikhardware war die absolute Schwachstelle in diesem ansonsten recht flotten Rechner. Eine Nvidia 1030GT-Karte von Gigabyte mit 2GB DDR5-RAM übernahm den Job – und zwar zu meiner vollsten Zufriedenheit. |
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2021 - Der sechste (und hoffentlich vorerst letzte) PC |
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Das war mal ein kurzes Vergnügen: Kurz vor Weihnachten 2021 war die Kiste total hin: Ein RAM-Baustein zerschossen, Systempartition hinüber. Welche Komponente da was verursacht hat, lässt sich in Nachherein nicht mehr feststellen. Fest steht: Totalschaden – ein neuer muss her, und zwar an einem Samstag und in Zeiten, in denen jegliche Art von Elektronik corona- und chinabedingt schwer zu bekommen war. Ich musste also nehmen was da war – die billigeren Angebote waren natürlich schon alle weg. |
![]() Der Nachfolger ist vom Design her auch keine Offenbarung. |
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Jetzt habe ich also einen Bürocomputer von Hewlett-Packard. Dieser hat jetzt nur noch 2,9 GHz Taktfrequenz, dafür aber 6 Prozessorkerne (Intel Core i5-10400) . Er muss nun auch mit nur noch 8GB RAM auskommen – bis jetzt hatte ich keine Probleme damit. Als Betriebssystem ist Windows 10 (leider nur in der Home-Version) drauf, das auf einer eigenen SSD mit 512 GB Speicher liegt. Die anderen Festplatten konnte ich aus dem alten Rechner übernehmen; sie haben es glücklicherweise überlebt. Auch die fast neue Grafikkarte konnte ich hinüberretten. Ein DVD-Laufwerk (bzw. auch nur die Möglichkeit eines einzubauen) sucht man allerdings vergebens an dieser relativ kleinen Nullachtfuffzehn-Kiste. Ich musste mir ein externes kaufen. Als einzige Sonder-Ausstattungsmerkmale besitzt der Neue 4 USB-3.0-Ports an der Frontseite, einen SD-Kartenleser sowie einen Kopfhörerausgang. |
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Das Einrichten des neuen PCs war, wie immer, sehr aufwändig und zeitraubend. Bis alles wieder lief ging ein komplettes Wochenende herum und auch in den folgenden Tagen war noch viel zu tun. Ich hoffte wirklich, dass dieser ein bisschen länger durchhielt als knappe zwei Jahre ...
2023 wurden die einwandfrei laufenden, aber mittlerweile auch schon recht klein gewordenen 2x 1TB-SSDs durch solche von Samsung mit je 2TB ersetzt. Der Rest tut weiterhin was er soll. |
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Tempora mutantur, nos et mutamur in illis Die Zeiten ändern sich und wir uns in ihnen - Kaiser Lothar I. (795-855) (... hätte ich nicht besser sagen können!) |
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Ausgewiesene wie auch nicht ausgewiesene Warenzeichen und Markennamen gehören ihren jeweiligen Eigentümern. Alle Abbildungen aus den Tiefen des www, oder aus Eigenproduktion. |